Die vordere Kreuzbandplastik wird größtenteils minimal-invasiv (arthroskopisch) durchgeführt. Ziel ist, das gerissene Kreuzband durch eine körpereigene Sehne zu ersetzen. Es bieten sich die Semitendinosus-Sehne aus dem hinteren Oberschenkel, die Patella-Sehne unterhalb der Kniescheibe oder die Quadriceps-Sehne aus dem vorderen Oberschenkel als Transplantat an. Wir entscheiden individuell für jeden Patienten, welche Sehne zum Einsatz kommt. Der optimale Operationszeitpunkt für eine Kreuzbandplastik besteht entweder direkt (innerhalb von 24 Stunden) nach dem Unfall, oder nach Abklingen der ersten Entzündungs-/Schwellungsphase, also nach ca. 4-6 Wochen. Eine Operation im Intervall dazwischen birgt ein erhöhtes Risiko für eine Gelenksteife.
Das gerissene Kreuzband wird entfernt und an dessen Stelle die entnommene Sehne eingezogen (anatomische Kreuzbandrekonstruktion). Zur Fixation der Sehne kommen verschiedene Methoden zur Anwendung.
In der Regel wird empfohlen, in den ersten 6 Wochen nach der Operation das Knie nicht voll zu belasten, damit das Kreuzband sicher einheilen kann. Danach schließt sich der Belastungsaufbau an. Leichte sportliche Aktivität kann meist nach ca. 3 Monaten begonnen werden. Kontaktsportart kann nach ca. 6-9 Monaten wieder aufgenommen werden.